Konzept für ein Bühnenbild

Als Bühnenelement dient eine weiße Wand, auf die im Laufe des Stückes in unterschiedlichen Formen gemalt, gekratzt oder geklebt wird. Im übertragenen Sinne werden die für die Protagonisten ausschlaggebenden oder prägenden Situationen festgehalten.

Das Stück handelt von 3 Jugendliche, die in einem Kino aufeinander treffen. Es ist nicht klar, wer wen kennt, wer wie alt ist, wer die Wahrheit sagt und wer nicht. Sie spielen sich gegeneinander aus, dabei kommen eigene Stärken und Schwächen zum Vorschein, die Beziehungen und Sympathien untereinander verändern sich.

Als Symbol für ausschlaggebende oder prägende Situationen werden die Schatten der agierenden Personen, die auf eine weiße Wand fallen, durch die nicht beteiligte andere Person als Umrisse festgehalten. Diese Bild löst sich immer wieder auf, da die Schauspieler die quadratischen Elemente, aus denen die Wand besteht, miteinander vertauschen: eine bestimmte Situation ist vergangen, hat aber ihre Spuren hinterlassen. Und wie im richtigen Leben auch können sich die Personen von ihrer Vergangenheit befreien indem sie die bemalte Flächen reinigen oder wieder weiß streichen.

Die Aktion mit dem Bühnenelement visualisiert innere Vorgänge. Verschiedene Methoden wie expressives Malen, kratzen, oder Farbe spritzen im Vergleich zu nachdenklichen, langsamen und behutsamen Vorgehensweisen zeigen Gefühle, die im Gespräch zwischen den Protagonisten nicht sichtbar werden.

Im Laufe des Stückes finden die Charaktere immer mehr zu sich selbst und werden sich ihrer Gefühle und Absichten bewusst. Nach und nach wird die Geschichte jedes einzelnen erzählt, die ihnen Identität verleiht. Die Interaktion mit der Bühnenwand ruhiger und weniger und das Stück endet, wenn auch zwischen den Darstellern die Verhältnisse geklärt sind.