Der Experimentalfilm "sichtweise"

Was macht das Medium Film aus und was steht hinter den bewegten Bildern? Damit wir eine fließende Bewegung wahrnehmen müssen in einer Sekunde mindestens 12 Stufen einer Bewegung projeziert werden. Diesen Ansatz greift der Film "sichtweise" auf, aber statt Bewegungen lässt er Formen ineinander übergehen.

So wie unser Gehirn aus Einzelbildern eine Bewegung entstehen lässt, filtert es aus den Reizen die uns umgeben, die notwendigen heraus. Interessant ist die Frage, wann wir den einzelnen Menschen sehen und wie ist es, wenn wir eine Vielzahl von Individuen nur noch als Menschenmenge wahrnehmen.

Wir sind es gewohnt beim Einkaufen, in der Straßenbahn etc. vielen Menschen zu begegnen. Im Film entsteht durch die Aneinanderreihung vieler Portraitaufnahmen eine unpräzise Form, die sich aus den verschiedenen Gesichtern zusammensetzt. Wie fühlen wir uns, wenn uns die Bildfrequenz nicht die Möglichkeit gibt, das Individuum zu erkennen?